Vernehmlassung zur Verpackungsverordnung: Keine unnötige Bürokratie und Gebühren sowie gleiche Spiesse für alle Händler

Beitrag von Severin Pflüger, Stv. Geschäftsführer HANDELSVERBAND.swiss

Der HANDELSVERBAND.swiss hat seine Vernehmlassungsantwort zur geplanten Verpackungsverordnung eingereicht. Wir fordern weniger Bürokratie, praxistaugliche Lösungen und gleiche Regeln für alle – auch für internationale Onlineplattformen wie Temu oder Amazon.

Der HANDELSVERBAND.swiss hat am 16. Oktober 2025 seine Vernehmlassungsantwort zur geplanten Verpackungsverordnung (VerpV) eingereicht.

Wir unterstützen das Ziel des Bundesrates, Verpackungen umweltfreundlicher zu gestalten und die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Doch die vorgeschlagenen Massnahmen gehen teilweise zu weit und drohen, Schweizer Händler mit Bürokratie und Zusatzkosten zu überlasten. „Nachhaltigkeit ja – aber mit Augenmass und fairen Wettbewerbsbedingungen“, sagt Bernhard Egger, Geschäftsführer des HANDELSVERBAND.swiss.

Bürokratie und Abgaben mit Mass
Die neue Verordnung sieht umfangreiche Meldepflichten, Rücknahmepflichten und Entsorgungsgebühren vor. Für viele Handelsunternehmen – insbesondere KMU – wären die administrativen Anforderungen kaum umsetzbar.

Ohne Anpassung droht eine Überregulierung, die bewährte freiwillige Branchenlösungen schwächt und den administrativen Aufwand massiv erhöht.

Der Verband fordert deshalb:

  • klare, umsetzbare Definitionen der Pflichten,
  • Vorrang privater Branchenlösungen vor neuen staatlichen Systemen,
  • und verhältnismässige Umsetzungsschritte, damit ökologische Ziele praktikabel erreicht werden.

Faire Regeln für alle – auch für internationale Plattformen
Ein besonders wichtiger Punkt betrifft die Gleichbehandlung internationaler Onlineplattformen wie Temu, Amazon oder Shein.

Diese Plattformen versenden täglich tausende Produkte und Verpackungen in die Schweiz – oft ohne jegliche Umwelt- oder Meldepflichten.

„Es nützt nichts, wenn Schweizer Händler unter strengen Auflagen leiden, während internationale Plattformen unreguliert Verpackungen per Flugzeug in die Schweiz schicken“, betont Egger.

Der HANDELSVERBAND.swiss fordert deshalb, dass auch ausländische Anbieter denselben Pflichten unterstellt werden, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und den eigentlichen Zweck der Regulierung – eine Reduktion des Verpackungsabfalls – zu erreichen.

Gemeinsam für eine nachhaltige und faire Handelszukunft
Der Schweizer Handel steht zur Verantwortung für eine umweltfreundliche Zukunft. Doch dies kann nur gelingen, wenn alle Akteure gleichbehandelt werden und die gesetzlichen Anforderungen realistisch umsetzbar bleiben.

Mit seiner Vernehmlassung setzt sich der HANDELSVERBAND.swiss für eine pragmatische, effiziente und gerechte Umsetzung der Verpackungsverordnung ein – zum Nutzen von Umwelt, Konsument:innen und Handel gleichermassen.

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