Eine Kuh auf Raten kaufen?

WAS EINE KUH MIT DEM KLEINKREDITGESETZ ZU TUN HAT!

EINE MOMENTAUFNAHME AUS DER POLITISCHEN DEBATTE RUND UM DAS KKG

Bei der Aufarbeitung der Hintergründe für die Anpassung des Kleinkreditgesetzes KKG ist mir wieder einmal bewusst geworden, dass unsere Bauern selbst den Online-Handel nachhaltig beeinflussen. Ja, ich meine das Ernst und beweise gerne, wie es dazu gekommen ist, dass eine private Anschaffung nicht mehr ohne grosse Formalitäten in 4 Raten innerhalb von 12 Monaten bezahlt werden darf:

Die Überarbeitung des KKG hatte eigentlich zum Ziel aggressive Werbung zu unterbinden (wogegen wir uns auch nicht gewehrt haben). Leider wurde diese Übung gleich auch noch „missbraucht“ um andere Artikel zu bearbeiten.

Nun hat sich gemäss Wortprotokoll folgender verbaler Abtausch im Parlament zwischen Hansjörg Walter (SVP, Bauernvertreter und einst BR-Kandidat) und Prisca Birrer-Heimo (keine Lobbyistin aber Präsidentin des SKS) zugetragen.

Weil Herr Walter nicht ganz sooo sauber argumentiert hat, konnte Frau Birrer-Heimo damit den Kuhkauf in 4 Raten innerhalb 12 Monaten sauber versenken. So hat also der Kauf einer Kuh auf Raten indirekt dazu geführt, dass wir Online-Händler nun alle unsere AGB anpassen, Rechnungsformulare neu drucken müssen und keinen Fernseher für 800 CHF  mehr in 4 Raten à 200 CHF verkaufen dürfen ohne den Konsumenten auf Herz und Niere zu prüfen (Einkommen, ZEK/IKO Abfragen, Meldung an IKO etc.).

Und unsere Bauern müssen ihre Kühe nun auch in 3 Monaten abbezahlt haben oder dann halt auch eine vertiefte Kreditprüfung des Gegenübers vornehmen. Man wagt sich gar nicht vorzustellen, wie das dann abläuft an so einer Kuhauktion.

Für einmal gilt „eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe“.  Als Erkenntnis bleibt: Politik ist manchmal einfach nicht zu glauben. Dort bei diesem Haus in Bern um die Ecke muss Seldwyla liegen.

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