- Nur jede:r achte Schweizer:in will im Vergleich zum Vorjahr beim Einkauf von Lebensmitteln sparen – wenn dann vor allem bei Fleisch und Fisch (38 %)
- Die wichtigsten Ernährungstrends: Bio, zuckerfrei und vegetarisch
- Jede:r zweite Schweizer:in (52 %) ist überzeugt, dass gesunde Ernährung nur mit hohem Einkommen möglich sei
Zürich, 14. März 2024 – Konsument:innen achten aktuell beim Einkaufen von Lebensmitteln noch stärker auf Qualität und Saisonalität als auf die Kosten der Produkte. Auch Regionalität und Tierwohl sind ihnen in diesem Jahr wichtiger als der Preis – und das in der gesamten DACH-Region. Qualität ist dabei das unangefochtene Thema Nummer eins in der Schweiz, Deutschland (beide jeweils 96 %) wie auch in Österreich (98 %). Schweizer:innen schreiben der Saisonalität eine leicht höhere Bedeutung (90 %) zu als die Österreicher:innen (87 %) und Deutsche (86 %). Der Preis spielt in allen drei Ländern überraschenderweise eine etwas geringere Rolle: Er ist noch für drei Viertel der Schweizer:innen bedeutsam, in den deutschsprachigen Nachbarländern sind es je 79 Prozent.
Dies ergab eine Nutzer:innenbefragung der Bring! Labs AG, Betreiberin der beliebten Einkaufslisten-App Bring! und der Prospekte-App Profital. In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Statista hat das Schweizer Unternehmen eine Umfrage zum Einkaufsverhalten in der DACH-Region durchgeführt. Befragt wurden knapp 2’800 Schweizer Nutzer:innen der Apps Bring! und Profital sowie rund 23’000 deutsche und rund 3’000 österreichische Nutzer:innen der Bring! App.
«Unser Shopping-Trend-Report liefert auch in diesem Jahr wieder höchst interessante Einblicke in das sich verändernde Einkaufsverhalten in der DACH-Region», so Raphael Thommen, CCO der Bring! Labs AG. «Trotz gestiegener Lebenshaltungskosten achten die Konsument:innen bei Lebensmitteln neben der Qualität verstärkt auch auf die Saisonalität. Sie hat immens an Bedeutung gewonnen. Eine bemerkenswerte Entwicklung, die auch Handel sowie Markenhersteller in ihrer Planung für das laufende Jahr berücksichtigen sollten.»
Das Jahr steht in der Schweiz im Zeichen von Qualität und bewusster Ernährung
Genau wie auch in den anderen DACH-Ländern belegt in der Schweiz die Qualität mit 96 Prozent die Spitzenposition unter den wichtigsten Themen für den Lebensmitteleinkauf in 2024. Der Preis beschäftigt zwar immer noch 75 Prozent der Konsument:innen, seine Bedeutung hat im Vergleich mit anderen Themen jedoch abgenommen, sodass er aktuell auf den sechsten Platz fällt. Der Trend des Jahres ist hingegen die Saisonalität: Während sie im Vorjahr für gerade einmal 58 Prozent eine Rolle spielte, ist sie aktuell für neun von zehn Schweizer:innen (90 %) ein wichtiges Thema beim Lebensmittelkauf. Ebenfalls vor dem Einkaufspreis konnten sich Regionalität (89 %), Tierwohl (82 %) und Nachhaltigkeit (77 %) platzieren. Wenig Beachtung verzeichnet hingegen der Nutri-Score: Für gerade einmal 33 Prozent der Befragten spielt er beim Einkauf eine wichtige Rolle.
Auch wenn weniger Konsument:innen beim Lebensmitteleinkauf als in den Jahren zuvor zuerst an den Preis denken, heisst dies nicht, dass die Schweizer:innen nicht sparen wollen. Doch der Gürtel wird seltener bei Lebensmitteln, sondern in anderen Bereichen enger geschnallt – allen voran bei Bekleidung und Schuhen (50 %) oder bei Möbeln und Einrichtungsgegenständen (41 %).
Nur knapp jede:r Achte (13 %) plant, 2024 seine Ausgaben für Lebensmittel zu reduzieren. Wenn die Schweizer:innen bei Lebensmitteln sparen, dann, anders als in den deutschsprachigen Nachbarländern, vor allem bei Fleisch und Fisch (38 %). Erst dann folgen die Ausgaben für Snacks und Süsswaren (37 %), die in Deutschland und Österreich auf der Sparliste ganz oben stehen, sowie Fertig- und Tiefkühlprodukte (31 %).
Dies deckt sich auch mit den Food-Trends für 2024. Auf die Frage, welche Ernährungsweisen sie im aktuellen Jahr beeinflussen, gab ein Drittel bio (33 %), gefolgt von zuckerfrei (31 %) sowie vegetarisch (22 %) an. Die Schweizer:innen wollen sich 2024 also bewusster und gesünder ernähren. Im Vergleich mit ihren Nachbarn wollen sie aber eher ungern ganz auf tierische Produkte verzichten. Während in Deutschland und Österreich jede:r Fünfte über eine vegane Ernährung nachdenkt, befassen sich in der Schweiz hiermit gerade einmal 12 Prozent.
Glaube an hohe Kosten für gesunde Lebensmittel bietet Chance für Werbetreibende
Zwar besteht der Wunsch nach einem gesünderen Ernährungsstil, jedoch ist auch hier die Auswirkung der Preissteigerungen bei Lebensmitteln im vergangenen Jahr spürbar. So ist eine knappe Mehrheit (52 %) der Schweizer Konsument:innen überzeugt, dass ein hohes Einkommen Voraussetzung für eine gesunde Ernährung sei. Für Handel und Hersteller besteht entsprechend Aufklärungsbedarf, um zu zeigen, dass eine gesunde Ernährung nicht zwangsläufig mit hohen Kosten verbunden sein muss. «Wem es gelingt, aufzuzeigen, dass auch mit kleinem Budget ausgewogene und nahrhafte Mahlzeiten zubereitet werden können, wird sich profilieren und bestenfalls Marktanteile gewinnen», so Thommen weiter.
Weitere interessante Erkenntnisse des Shopping-Trend-Reports 2024 von Bring! Labs für die Schweiz, die Werbetreibende im FMCG- und Non-Food-Bereich sowie Retailer berücksichtigen sollten:
- 52 Prozent der Befragten gehen im Vergleich zum Vorjahr für ihren Wocheneinkauf eher in den Supermarkt als in den Discounter
- 60 Prozent planen ihre Einkäufer sorgfältiger als noch im vergangenen Jahr
- Für 54 Prozent sind Angebote und Aktionen beim Lebensmittelkauf wichtig
- 62 Prozent kaufen Waren, wenn sie im Angebot sind, auf Vorrat ein